Ziel der konzertierten Initiative ist es, die bayerische Bevölkerung und Entscheidungstragende zu den zahlreichen Vorteilen eines Nationalparkes in den Staatswäldern des Steigerwaldes zu informieren und dieses artenreiche Gebiet langfristig für kommende Generationen zu schützen.
München, 26.04.2022. Das Nationalparkbündnis Bayern, bestehend aus sieben Naturschutzverbänden und dem Nationalparkverein der Bürgerinnen und Bürger aus der Steigerwaldregion, luden zur Vorstellung der neuen Kampagne für die Ausweisung eines „Nationalparkes Steigerwald“ vor der Residenz in München (Max-Joseph-Platz) ein. Die Organisatoren arbeiten seit vielen Monaten gemeinsam an umfassenden Informationen für die bayerische Bevölkerung zu den zahlreichen Vorteilen eines neuen Nationalparks in den Staatswäldern des Steigerwaldes rund um Ebrach. Diese Aktivitäten werden in den nächsten Monaten verstärkt. Speziell auf der Entscheidungsebene für ein derartiges neues Großschutzgebiet möchten die NaturschützerInnen informieren und Sympathien wecken.
Der Nationalpark Steigerwald bedeutet nicht nur die Krönung für die dortige gefährdete Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch für die Region. Als Naturerbe von Weltrang könnte der erste Laubwald-Nationalpark in Bayern die nahegelegenen UNESCO-Weltkulturerbestätten Bamberg und Würzburg hervorragend ergänzen.
Als Ort der Vorstellung wurde in Anlehnung an die Aufbewahrung der Krone von König Maximilian Joseph, die Residenz München gewählt, denn nun soll auch der Steigerwald, „Bayerns Krone der Buchenwälder“ zum Nationalpark gekrönt werden – ein entsprechendes Motiv „Krone“ ist jedenfalls schon Bestandteil des von der Agentur Zeitwerk entwickelten Kampagnenlogos. Es riefen auf (in alphabetischer Reihenfolge): BUND Naturschutz in Bayern e.V., Greenpeace Bayern, Gregor Louisoder Umweltstiftung, Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., NaturFreunde Deutschlands, Verein Nationalpark Steigerwald e.V., Zoologische Gesellschaft Frankfurt.
Richard Mergner (BUND Naturschutz e.V.):„Ich appelliere eindringlich an den Ministerpräsidenten Markus Söder und die Landtagsmehrheit aus CSU und Freien Wählern einen dritten Nationalpark zum Schutz der Buchenwälder im Steigerwald auf dem Weg zu bringen. Bayern ist mit einzigartigen Naturschönheiten gesegnet, die es zu erhalten gilt. Der Steigerwald gehört definitiv dazu, es fehlt nämlich noch ein Laubwald- Nationalpark, insbesondere für die Buche. Ein Nationalpark Steigerwald bietet die einmalige Gelegenheit Naturschutz und regionale Wertschöpfung zusammenzubringen und wäre ein Gewinn für viele nachfolgende Generationen.“
Volker Oppermann (Greenpeace Bayern):„Ein Nationalpark Steigerwald ist für die Natur, den Menschen und die Regionalökonomie ein großer Gewinn, das zeigen beispielsweise die vielen Studien zum Nationalpark Bayerischer Wald. Obwohl es vor der Ausweisung von Nationalparks oft sehr kontroverse Diskussionen gibt – z.B. Erweiterung Nationalpark Bayerischer Wald, Gründung Nationalpark Schwarzwald, Kellerwald oder Hunsrück will nach der Etablierung des Nationalparks fast kein Mensch vor Ort mehr den Nationalpark missen.“
Claus Obermeier (Gregor Louisoder Umweltstiftung): „Mit der Ausweisung eines Nationalparkes Steigerwald kann Bayern an die von den Vorgängern von Ministerpräsident Markus Söder begonnene Erfolgsstory „Nationalparke“ für Tiere, Pflanzen und die regionale Bevölkerung anknüpfen und nach der Annahme des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ erneut Maßstäbe im deutschen Naturschutz setzen. Ein breites Bündnis aus Naturschutzverbänden, Stiftungen und Bürgerinitiativen aus Deutschland, Bayern und dem Steigerwald wird in den nächsten 15 Monaten bis zur Landtagswahl informieren, werben und immer auch auf kritische Beiträge sachlich reagieren. Unser Anspruch ist es, auch mit den Abgeordneten und Kandidaten ins Gespräch zu kommen, die einen Nationalpark Steigerwald skeptisch betrachten oder in der Vergangenheit zu kontrovers diskutierten Punkten nicht vollständig informiert wurden.“
Dr. Norbert Schäffer (Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.): „Die Klimakrise und der offensichtliche Umbruch unserer bayerischen Wälder wird sich die nächsten Jahrzehnte noch verschärfen. Jetzt bietet sich ein historisches Zeitfenster, ein großflächiges Gebiet unter Schutz zu stellen, das uns die zukunftsträchtige, natürliche Entwicklung unserer Wälder vor Augen führt. Ein Nationalpark Steigerwald wäre für die gesamte bayerische Waldbaustrategie wegweisend. Mit dem gestärkten Wunsch nach naturnaher Erholung würde sich Bayern zudem mit einem Rotbuchen-Nationalpark als lohnenswertes Ziel regional und überregional stärker qualifizieren. Umsichtige Politiker der Landesregierung werden es schon jetzt wissen: Die Ausweisung eines Nationalparks Steigerwald als Bayerns Krone der Rotbuchenwälder wäre ein historisches Ereignis, das sich noch Jahrzehnte zum Wohl unserer bayerischen Gesellschaft entfalten könnte.“
Christine Eben (NaturFreunde Deutschlands): „Der Landesverband Bayern der NaturFreunde setzt sich schon seit vielen Jahren für einen Nationalpark Steigerwald ein. Nach dem Aus vor einigen Jahren durch unseren damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer erscheint uns jetzt auf der Grundlage von positiven Umfrageergebnissen der Zeitpunkt für einen neuen Anlauf gekommen. Gerne reihen sich die NaturFreunde deshalb in ein breites Bündnis ein, um die einzigartige Flora und Fauna des Steigerwalds auch für unsere Kinder und Enkel zu erhalten.
Als Verein, zu dessen Zielen auch soziale Gesichtspunkte gehören, sind uns daneben auch die wirtschaftlichen Vorteile für die einheimische Bevölkerung wichtig, wie sie andere bereits bestehende Nationalparke eindrucksvoll belegen.“
Dr. Liebhard Löffler (Verein Nationalpark Steigerwald e.V.): „Die Geschichte aller deutschen Nationalparke ist eine Erfolgsgeschichte. Durch die Bank! Politiker werden nicht müde, das bei festlichen Anlässen zu rühmen. Genau deshalb wollen auch wir eine solche Attraktion in Form eines Nationalparks in unserem Steigerwald. – Dem Ersten im Herzen Frankens, im Norden Bayerns, im Zentrum der Bundesrepublik Deutschland und damit in der Mitte Europas. Welch eine Chance! Welch ein Gewinn für uns und kommende Generationen. Profitieren würden gleichermaßen wir und unsere Kinder, und natürlich die Natur! Unser Bürgerverein wächst, ebenso wie die Zustimmung in der Bevölkerung. Sie liegt mittlerweile bei weit über der Hälfte. Immer mehr wird uns allen bewusst, dass die Zukunft von Mensch und Natur nur im Miteinander und nicht im Gegeneinander liegen kann.“
Dr. Christof Schenck (Zoologische Gesellschaft Frankfurt): „Bayern war bereits vor 50 Jahren mit der Gründung des ersten Nationalparks in Deutschland visionär und Vorreiter für eine Erfolgsgeschichte im deutschen und europäischen Naturschutz. Yellowstone und Serengeti waren damals Vorbilder für den Nationalpark Bayerischer Wald. Artensterben, Klimawandel und Pandemien bilden heute eine globale Dreifachkrise mit der größten Herausforderung für die Menschheit. Große, intakte Naturlandschaften gelten als Kerninstrument der Krisenbewältigung. Dies gilt auch für Deutschland. Unsere wichtigste Waldformation, der Buchenwald, wächst in besonderer Ausprägung im Steigerwald im Nordwesten Bayerns. Ein neuer Nationalpark dort wäre ein starkes Signal an die Weltgemeinschaft und ein Gewinn für die Region, Bayern und Deutschland und für die Natur und damit für uns alle!“
Ansprechpartner des BUND Naturschutz: Dr. Ralf Straußberger, Wald- und Jagdreferent BUND Naturschutz, Geschäftsführer Freundeskreis Nationalpark Steigerwald
mobil 0171/738 17 24,ralf.straussberger@bund-naturschutz.de
Ansprechpartner für Bildmaterial / Organisatorisches / social media (auch bei / nach der Kundgebung): Carolin Schaffer, carolin.schaffer@nationalparkbuendnis-bayern.de,
Tel. 0151/56437685
Sie möchten mehr über die ökonomischen Chancen des Leuchtturmprojektes Nationalpark Steigerwald erfahren: www.nationalparkbuendnis-bayern.de