Wälder bewahren

Der Steigerwald braucht besonderen Schutz
Zum Tag des Baumes am 25. April 2025

Wälder bewahren – Der Steigerwald braucht besonderen Schutz:
Zum Tag des Baumes am 25. April 2025

Der Tag des Baumes erinnert jedes Jahr daran, welche Bedeutung Bäume und Wälder für unser Leben haben. Für den Verein Nationalpark Steigerwald e. V. ist dieser Tag mehr als ein symbolisches Datum: Er ist ein Aufruf, unsere Verantwortung gegenüber einem der letzten naturnahen Wälder in Deutschland ernst zu nehmen – allen voran im nördlichen Steigerwald, wo eindrucksvolle alte Buchenwälder bis heute überdauern.
Die über Jahrhunderte gewachsenen Bäume sind keine gewöhnlichen Forstbestände. Sie bieten beste Voraussetzungen, sich relativ schnell wieder zu einem Naturwald zu entwickeln. Solche natürlichen Wälder bilden dann komplexe, stabile Ökosysteme, die für viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten unersetzlich sind – darunter auch europaweit bedrohte Arten wie der Schwarzstorch, die Bechsteinfledermaus oder verschiedene Totholzkäfer. Alte, nutzungsfreie Buchenwälder speichern große Mengen Kohlenstoff, puffern Hitze und Dürre ab, halten Wasser im Boden und reinigen die Luft. Ihre Wurzeln, Baumkronen und abgestorbenen Stämme sind Teil eines fein aufeinander abgestimmten Kreislaufs.
„Gerade die alten Wälder im nördlichen Steigerwald haben überregionale Bedeutung, die über Bayern hinausreicht“, erklärt Florian Tully, 1. Vorsitzender des Vereins Nationalpark Steigerwald e. V.. „Ein Nationalpark wäre ein starkes Zeichen für den Schutz dieser außergewöhnlichen Landschaft. Er würde ermöglichen, dass hier die natürlichen Prozesse uneingeschränkt ablaufen können – dauerhaft ohne Eingriffe und wissenschaftlich begleitet.“
Der Verein betont auch die Chancen für die Region: „Ein Nationalpark ist nicht nur Schutzraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Bildung und des nachhaltigen Tourismus. Er bringt wichtige Impulse für die lokale Wertschöpfung, für Gastronomie, Selbstvermarkter, Handel und Handwerk – ohne die natürlichen Grundlagen zu gefährden.“
Der Verein Nationalpark Steigerwald e. V. setzt sich seit Jahren dafür ein, einen kleinen Teil des insgesamt 128.000 Hektar großen Naturparks Steigerwaldes – konkret etwa 9 Prozent im nördlichen Bereich – als Nationalpark auszuweisen.
Dieser Schritt würde den internationalen Verpflichtungen Deutschlands für mehr Naturschutz gerecht werden. Auch die Bundesregierung hat sich im Rahmen der nationalen Biodiversitätsstrategie dazu bekannt, zwei Prozent der Landesfläche wieder zu nutzungsfreier Natur werden zu lassen. Der Steigerwald ist hierfür prädestiniert.
Zum Tag des Baumes ruft der Verein daher Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu auf, den Schutz alter Wälder ganz oben auf die Agenda zu setzen. Gerade in Zeiten von Klimakrise, Artensterben und gesellschaftlicher Entfremdung von der Natur brauchen wir Orte, an denen Natur noch Natur sein darf – ohne ökonomischen Verwertungsdruck, ohne kurzfristige Eingriffe. Der Steigerwald hat das Potenzial, ein solcher Ort zu werden.